„Bürgerbeteiligung“ ist derzeit bundesweit eines der großen politischen Schlagworte – spätestens seit „Stuttgart 21“. Überall in Deutschland engagieren sich Bürger dafür, dass Demokratie auch zwischen den Wahltagen stattfindet und bringen sich aktiv vor Ort in Planungsprozesse ein. In Mitteldeutschland haben überregionale Aufmerksamkeit unter anderem die bürgerschaftlichen Initiativen um den Bau der Dresdner Waldschlösschenbrücke, den Abbruch der Kleinen Funkenburg in Leipzig, die Abbrüche von Barockhäusern in Weißenfels und Altenburg oder die Flächenabbrüche in Chemnitz erregt. Doch das Engagement beschränkt sich nicht auf solche Einzelprojekte.
In den letzten Jahren haben an verschiedenen Orten in ganz Mitteldeutschland Bürger und unabhängige Fachleute Zusammenschlüsse gegründet, um losgelöst von Einzelereignissen eine kontinuierliche Bürgerbeteiligung von unten zu organisieren. Einige dieser Vereinigungen haben ihre Wurzeln bereits in der Bürgerbewegung der späten DDR-Zeit, andere sind im Zuge der Friedlichen Revolution entstanden, ein großer Teil jedoch erst im Zusammenhang mit dem zum Teil systematischen Abbruch ganzer Denkmallandschaften in den Jahren ab 2000. Weiterlesen