Nachdem im November 2012 der geplante Abbruch des leer stehenden Wohn- und Geschäftshauses Johannisstraße 49 bekannt wurde, hinterfragte das Stadtforum Altenburg die Rückbauabsichten der Stadtverwaltung.
Das Stadtforum war sich einig, dass ein überstürzter Abbruch ohne Prüfung der Sanierungswürdigkeit bzw. ohne eine anschließende Lückenschließung einen verheerenden Einschnitt in den geschlossenen Straßenzug darstellen und einen Einblick in die problematische Quartiersituation mit bisher ungeordneter Entwicklung der Einzelgrundstücke über Jahre hinweg freigeben würde.
Der Bauzustand des Objektes stellte sich nach Auffassung des Stadtforums, zumindest die akuten Gefährdungen betreffend, unproblematischer dar, als seitens der Stadt Altenburg formuliert. Ungeachtet des relativ hohen Sanierungsstaus ist das Gebäude grundsätzlich sanierungswürdig, vergleichbar mit anderen im Sanierungsgebiet modernisierten Objekten.
Da die Stadt Altenburg nicht im Stande war, alternative Lösungen zum geplanten Abbruch zu untersuchen, bemühte sich das Stadtforum um die Vermittlung eines Kaufinteressenten. Im Herbst 2013 wurde der Eigentümerwechsel vollzogen.
Im Ergebnis ausführlicher Gespräche am Tisch des Oberbürgermeisters erklärte sich der neue Eigentümer zu einem 2-stufigen Sanierungsmodell bereit. Demnach wird in der ersten Phase eine Gebäudesicherung mit öffentlichen Mitteln bis voraussichtlich Mitte 2015 organisiert. Diese Sicherungsmaßnahmen umfassen eine statisch-konstruktive Sicherung sowie den Einbau einer Hofdurchfahrt und Teilabbrüche der hofseitig liegenden Seiten- und Hintergebäude.
Daran anschließend erfolgt in einer zweiten Phase vom Eigentümer die Fortführung der kompletten Modernisierung. Im Ergebnis stünde ein individuelles, Ersatzneubauten in keiner Weise nachstehendes Wohn- und Geschäftshaus inmitten der Altenburger Innenstadt.
Das Stadtforum Altenburg sieht in dem Anwesen des Wohn- und Geschäftshauses Johannisstraße 49 in Verbindung mit den geplanten Gebäudesicherungsmaßnahmen einschließlich Hofdurchfahrt das Schlüsselgrundstück, damit die Eigentümer der Anliegergrundstücke Sporenstraße 13/14 und Johannisstraße 48 in die Lage versetzt werden, kostengünstig ihre Hinterhöfe in Richtung des historischen Martinsgässchens zu entkernen.
Aus Sicht des Stadtforum Altenburg erweist es sich als ratsam für die Stadtverwaltung, die Impulse zu nutzen, um die zwischen Markt – Johannisstraße – Sporenstraße – Weibermarkt befindlichen Eigentümer „an die Hand“ zu nehmen. Ziel muss es sein, mit einem zu erarbeitenden Quartierskonzept den Entscheidungsträgern und Fördermittelgebern das enorme Entwicklungspotential dieses Quartiers zur Innenstadtbelebung aufzuzeigen.
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