Peter Schnürpel, Kulturpreisträger der Stadt Altenburg, OVZ 14. Mai 2011:
(…) Scheinbar ist ja alles gesagt zum Areal am Markt. Jetzt wird die Populismus-Keule rausgeholt. Auch wenn man den plumpen Aufmacher „Für eine schöne Innenstadt“ und in der Ecke „So nicht länger“ durchschaut, es wird auch noch ein wenig Gift ins Glas geträufelt, indem quasi suggeriert wird, dass diejenigen, die dem SWG-Vorschlag nicht folgen, gegen eine Neubebauung sind oder sich mit einer Ruinen-Wüstenei abfinden. Dass sie eher Verhinderer sind und es ihnen an Tatkraft fehlt. Dabei gibt es seit Langem Alternativvorschläge und Kompromissbereitschaft. Schließlich ist uns allen klar, dass wir nicht in einem Architektur-Museum leben und dass es darum geht, Altes und Neues in Übereinstimmung zu bringen. (…)
Nachfolgend die Lesermeinung eines Protagonisten der Bürgerinitiative Pro Areal (BI), die sich mit der Kampagne “Weil’s schön werden soll” für den Abriss und Neubau des “Areal am Markt” positioniert. Nicht nur, dass seitens der BI die Option einer Sanierungswürdigkeit von vornherein negiert wird, vielmehr führt die BI mit der These “ohne Steuermittel zu verwenden, ein solches Vorhaben zu realisieren” das Argument des Vorhabenträgers und der Stadtverwaltung für die wirtschaftlichen Unzumutbarkeit einer Sanierung beider Denkmale ad absurdum.
Fakt ist, dass nach Informationen des Stadtforums Zuschüsse ohne städtischen Antrag in Höhe von EUR 100.000 für die Haushaltsjahre 2011/2012 seitens des Landesamtes für Denkmalpflege zur Verfügung stünden und die Expertengruppe Städtebaulicher Denkmalschutz des Bundesbauministeriums verweist mit Nachdruck auf bereitstehende Fördermittel, siehe bspw. das Arbeitsprotokoll Expertengruppe Altenburg 2010.
Weder Stadtverwaltung noch Vorhabenträger ziehen Fördermittel und Zuschüsse für dieses Bauvorhaben überhaupt in Erwägung. Warum?