Vor den negativen Folgen der geplanten Ansiedlung eines Modemarktes am Stadtrand hat der Bürgerverein Altenburg-Altstadt gewarnt. Vor der morgigen Sitzung des Stadtrates appelliert der Verein in einem offenen Brief an die Volksvertreter, bei dieser Entscheidung dringend die Konsequenzen der Ansiedlung zu berücksichtigen, die sich daraus für den innerstädtischen Handel ergeben. In der morgigen Sitzung sollen die planerischen Voraussetzungen geschaffen werden, im Gewerbegebiet am nordöstlichen Stadtrand den Bau eines Modemarktes der Firma Röther auf 4900 Quadratmeter zuzulassen (OVZ berichtete).
Diese Ansiedlung würde den Aussagen des im vergangenen Jahr durch den Stadtrat gebilligten Einzelhandelskonzepts für die Stadt Altenburg widersprechen, erklärt dazu der Bürgerverein. Aus diesem Konzept gehe hervor, dass Innenstadt-typische Sortimente nicht auf der grünen Wiese angesiedelt werden sollen. Bei dem Angebot des Modeparks Röther handele es sich aber ganz klar um solche Sortimente. Das hätte zur Folge, dass die grüne Wiese verstärkt mit den Einzelhandelsangeboten der Innenstadt konkurriert. “Ein Blick nach Meerane und Plauen zeigt deutlich, welche verheerenden Auswirkungen Gewerbegebiete, die am Stadtrand liegen, auf den innerstädtischen Handel haben”, heißt es im offenen Brief.
In der Vergangenheit hätten Verwaltung und Stadtrat immer wieder betont, dass die Innenstadt gestärkt werden soll. “Sorgen Sie mit Ihrer Entscheidung dafür, dass diese Aussagen keine Lippenbekenntnisse bleiben!” Eine Ansiedlung wie der Modepark Röther gehöre in die Innenstadt, nicht in ein Gewerbegebiet. Flächen dafür gebe es zur Genüge, beispielsweise in der Hillgasse, auf der Freifläche neben dem ehemaligen Konsumkaufhaus.
Die Stadträte sollten bedenken, dass die Aufwertung des Gewerbegebiets zwar eventuell den einen oder anderen Kunden, der im Moment nach Leipzig, Zwickau oder Gera zum Einkaufen fährt, davon abhalten wird. Auf der anderen Seite aber werde massiv Kaufkraft aus der Altenburger Innenstadt abziehen. “Ist es das wert, den innerstädtischen Handel für den Investor an dem geplanten Standort zu opfern oder zumindest seinen Fortbestand aufs Spiel zu setzen?”, fragt der Bürgerverein. Die gewählten Vertreter der Stadt sollten daher sorgsam Vor- und Nachteile der geplanten Ansiedlung gegeneinander abwägen.