Mit Erkundungsbohrungen zur Prüfung des Baugrundes begannen im September 2011 die Arbeiten zum Teilabriss des „Areal am Markt“. Es folgten Entkernungsarbeiten in den Gebäuden Klostergasse 1, 3 und 5 sowie „Bei der Brüderkirche 9“. Knapp 4 Wochen später ist vom einstigen Areal am Markt fast nichts mehr übrig. Die Fassade des ehemaligen Einzeldenkmals “Bei der Brüderkirche 9” ragt allenfalls “gespenstisch” (Ellen Paul, OVZ) aus dem Bauschutt hervor. Laut Vorhabenträger SWG soll bis zum 21. Oktober 2011 der vorhandene Gebäudebestand auf Straßenniveau zurückgebaut sein. Daran schließen sich über einen Zeitraum von fünf Monaten die archäologischen Untersuchungen an, ehe im April 2012 mit dem Neubauvorhaben begonnen wird, das im Juni 2013 fertiggestellt sein soll.
Kommentar und Leserbrief des Stadtforum Altenburg zum Bildbeitrag „Nach Abriss völlig neue Ansicht“ von Ellen Paul in der OVZ vom Freitag, 14. Oktober 2011 (siehe unten).
Im Bildbeitrag „Nach Abriss völlig neue Ansicht“ schreibt OVZ-Redakteurin Ellen Paul, dass die Fassade des Hauses „Bei der Brüderkirche 9“ nur auf Druck der Denkmalschützer erhalten bleibt.
Das Stadtforum Altenburg erlaubt sich folgendes klarzustellen:
Der Erhalt der Fassade beruht ausschließlich auf dem Konzept der städtischen Wohnungsgesellschaft SWG. Er resultiert aus dem Versuch, die Anforderungen von Denkmalschützern augenscheinlich zu befrieden, ist in der Sache aber als falsch verstandener Denkmalschutz zu werten. Zumal in der Nutzung des Erdgeschosses hinter der Fassade sich die Tiefgarage befindet und somit das Erdgeschoss nicht erlebbar ist. Die Denkmaleigenschaft bezog sich auf das gesamte Gebäude, nicht nur auf die Fassade!
Weder das Stadtforum Altenburg noch das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie in Erfurt haben den Erhalt und die Integration der Fassade des Hauses „Bei der Brüderkirche 9“ gefordert.
Das Stadtforum Altenburg wies in der Planungsphase mehrmals darauf hin, dass eine Sanierung und Integration des Gebäudes „Bei der Brüderkirche 9“ in das Konzept der SWG kostensparender gewesen wäre als der Teilabriss des Hauses mit aufwändiger Sicherung und Einbindung der Fassade sowie Mehraufwendungen bei den archäologischen Ausgrabungen.